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Die Geduld Russlands ist am Ende

Die USA machen sich sehr große „Sorgen“ um die Energie-Unabhängigkeit Europas. Nord Stream 2 stoße den ganzen Kontinent, allem voran Deutschland, in den Würgegriff des russischen Bären. Das Torpedieren der russischen Wirtschaft durch US-Interessen hat sich der russische Präsident Putin eine ganze Weile geduldig mitangesehen, doch längst hat er die Reißleine gezogen und beschlossen, Russland unabhängig von Europa zu machen. Und das ist ein Grund für uns, uns Sorgen zu machen. Die „Kraft Sibiriens“ steckt zurzeit im weltweit größten Bauprojekt, eine Pipeline, die auf Dauer das gesamte energiehungrige China mit russischem Gas versorgen soll. Ob von dem wichtigen Energieträger dann noch viel für Europa übrig bleibt, darf bezweifelt werden.

Angestachelt von amerikanischen Wirtschaftsinteressen sucht (und findet wahrscheinlich) Brüssel jetzt einen juristischen Weg, um die europäische Pipeline Nordstream 2 durch die Ostsee doch noch zu stoppen, obwohl mehrere EU-Staaten immer wieder ihr großes Interesse an der Versorgung mit russischem Gas bekunden. Die EU bemüht dazu das amerikanische Scheinargument, es bestehe die Gefahr einer allzu einseitigen Abhängigkeit von Russland, im Übrigen nehme man damit Rücksicht auf die Volkswirtschaft der Ukraine, weil der Gastransit nach Europa über das Territorium der Ukraine dem Land weiterhin wichtige Einnahmen verschaffen soll.

Gas SpeicherIndes hat Gazprom sich nach anderen Abnehmern für russisches Gas umgesehen und wurde fündig. Das kommt nicht von ungefähr. Russlands Verhältnis mit Europa wurde hochgradig belastet. Die Annexion der Krim im Jahre 2014 war für bestimmte globale Player ein gefundenes Fressen, Russland mit Wirtschaftssanktionen zu belegen, die bis heute als Konsequenz von „America first“ immer mehr ausgeweitet wurden. Es ist also kein Zufall, dass Gazprom einen im Volumen noch nie da gewesenen Gasliefervertrag mit China mitten in der Ukraine-Krise unterzeichnet hat.

Über den Zeitraum von 30 Jahren sollen jedes Jahr 38 Milliarden Kubikmeter Gas durch die Pipeline „Sila Sibiri“ (Kraft Sibiriens) von Sibirien nach China gepumpt werden. Für China konnte es gar nicht besser laufen, denn die zunehmende Hetze durch die USA mit der EU im Schlepptau gegen Russland, legte dem russischen Bären starke Ketten bei den Verhandlungen mit China an. Wie heißt es so schön: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Wahrscheinlich ist das alte Sprichwort in den USA nicht bekannt.

Die Kraft Sibiriens wird nun definitiv nach China abgelenkt

Der Baikalsee ist lang und tief. Als geologisches Überbleibsel des einstigen Tetis-Meeres stellt er heute ein riesiges Süßwasser-Reservoir mitten in Sibirien dar. In etwa von dort ausgehend schlagen gerade Holzerntemaschinen breite Schneisen durch die schier endlose Taiga. Metallmonster, die an Kräne erinnern, versenken zugleich Stahlrohre mit einem Durchmesser von mehr als 1,40 Meter in den zum Teil morastigen Boden einer menschenleeren, hügeligen, endlosen Weite. Auf der chinesischen Seite wächst der Röhre indes schon ihre Verlängerung entgegen, damit das russische Gas am Ende eine Distanz von über 3.000 Kilometer laminar strömend überwinden kann. Die Planung sieht vor, dass dies schon am 20. Dezember 2019 soweit sein wird.

Der chinesische Gashunger wächst jeden Tag. Der Verbrauch nahm im Reich der Mitte 2017 um 15 Prozent zu, im Jahre 2018 waren es schon 18 Prozent. China gehört schon jetzt weltweit zu den größten Gasimporteuren, Tendenz weiter steigend. Wenn die Chinesen um eine Aufstockung der Lieferungen bitten, und das werden sie, wird und kann Gazprom dem nachkommen, die Ressourcen des riesigen Vorkommens Tschajandinskoje würden es hergeben, erst mal.

Was hat das alles mit Europa zu tun?

Zwar ist das Geschäft mit China im Moment nicht wirklich lukrativ für die Russen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die ständige Gängelung und Maßregelung aus der westlichen Welt sind jedenfalls für Russland keine Geschäftsgrundlage für die Zukunft. Sollten sich die Hardliner durchsetzen und es zu einem Stopp von Nordstream 2 kommen, wird Russland auf sehr lange Zeit seine Konsequenzen ziehen.

Schon jetzt kalkuliert Russland, dass sich Europa mit den vereinbarten Gasmengen, die über die beiden Nord Stream-Pipelines, die weißrussisch-polnische Pipeline des Projekts Jamal-Europa, den Turkish Stream (Blue Stream) und das ukrainische Gastransportsystem zu uns einströmen werden, dauerhaft begnügen wird. Dabei steigt auch in Europa nachweislich der Bedarf an Gas weiter an. Insofern ist das Gasgeschäft für die Europäer wichtiger als für die Russen, das sollten wir uns immer klarmachen, wenn sich US-Marionetten in Brüssel politisch profilieren wollen.

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