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Nach langen Verhandlungen ist die Stromtrasse „Südostlink“ endlich möglich

Um die enormen elektrischen Energiemengen, die in zunehmendem Maße im Offshore-Bereich vor den Küsten von Nord- und Ostsee generiert werden, bis in die südlichste Ecke Deutschlands strömen zu lassen, müssen die Stromnetze ausgebaut werden. Das ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Energiewende.

Zwar hält es jeder für selbstverständlich, dass Strom aus der Steckdose kommt, aber dass die Leitung dafür in der Nähe seines Ackers verläuft, das darf nicht sein. Um dem Unmut in der Bevölkerung, ob nun begründet oder nicht, zu begegnen, hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit den Länderministern Bayerns, Hessens und Thüringens an einen grünen Tisch gesetzt und einen Kompromiss für den Ausbau der Stromtrasse „Südostlink“ erarbeitet. Deren Notwendigkeit ergibt sich aus dem politischen Beschluss, in Deutschland bis zum (baldigen) Ende des Jahres 2022 sämtliche Atomkraftwerke stillzulegen und zusätzlich aus Gründen des Klimaschutzes bis 2038 alle Kohlekraftwerke auszuschalten. Damit muss der Ökostromanteil, der heute schon über ein Drittel ausmacht, weiter massiv ansteigen.

StromnetzLeider wird der Ausbau der Netze immer wieder und an vielen Orten behindert, immerhin ist Deutschland ein Rechtsstaat. Die zunehmenden Proteste gegen neue Masten oder unterirdische Leitungen lassen sich nicht einfach abschalten. Vor diesem Hintergrund musste Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier mit den Ländern Bayern, Hessen und Thüringen hinsichtlich des umstrittenen Ausbaus der dortigen Stromnetze eine Einigung finden, mit der schließlich alle leben können.

Altmaier drückte die Prämisse kurz in etwa so aus: Der Ausbau soll auf ein erforderliches Maß beschränkt werden. Die teurere Erdverkabelung soll daher an vielen Abschnitten als „bürgerfreundliche Lösung“ zum Einsatz kommen. Auf diese Weise ließe sich umsetzen, dass die Länder Thüringen und Bayern entlastet werden, wobei dadurch keine weiteren oberirdischen Leitungstrassen in Hessen erforderlich werden.

Der Kompromiss im Einzelnen

Scheinbar Widersprüchliches hat Altmaier durch die Ausgestaltung dieses Kompromisses erreicht:

  1. Erhöhung der Kapazität bei weniger Trassenneubau.
  2. Die geplante Stromtrasse durch Thüringen wird gestrichen.

Dort, wo der Südostlink als Freileitung in Erscheinung tritt, gibt es die Option, die schon bestehenden Drehstromleitungen gleich an diesen Masten mitzuführen. Insgesamt wird die neue Gleichstrom-Trasse circa 580 Kilometer lang sein. Der Netzbetreiber Tennet zeigte sich über die Vereinbarung der Minister zufrieden. Ein wichtiger Bestandteil des ausgehandelten Kompromisses besteht darin, dass die bereits vorgeplante Trasse P44, die von Schalkau im südlichen Thüringen zum unterfränkischen Grafenrheinfeld führen sollte, nun gar nicht mehr errichtet wird, da sie nicht zum Südostlink gehört.

Gerade gegen den Bau der P44 hatte es einige heftige Proteste gegeben, unter anderem auch, weil die Region um Grafenrheinfeld als Netzknotenpunkt schon stark belastet ist. Stattdessen soll nun die Trasse P43 gemäß der ursprünglichen Planung vom hessischen Mecklar nach Grafenrheinfeld errichtet werden, allerdings über weite Strecken als Erdverkabelung. Diese Variante ist in der Tat die kürzest mögliche und belastet die Region am wenigsten.

Netzausbau bedeutet in Deutschland Mammut-Verhandlungen

Altmaier fällt damit ein Stein vom Herzen, wird doch mit dieser Vereinbarung endlich eine sehr große Baustelle des Netzausbaus geschlossen. Dem vorausgegangen waren mühselige Verhandlungen über Monate. Altmaier sowie die Energieminister betonen aber unisono, dass Entscheidungen über Stromtrassen in dem dafür gesetzlich vorgegebenen Verfahren durch die zuständigen Fachbehörden erfolgen müssen. Eine Sprecherin von Tennet frohlockte darüber, dass die Politik den Netzausbau offensichtlich wirklich unterstützt.

Jetzt liegt der Ball in der Hand der Bundesnetzagentur. Ihr Job ist es unter anderem, die so geplante Kapazitätserhöhung von Südostlink zu prüfen. Altmaier fasste seinen Erfolg ungefähr so zusammen: Das ist ein guter und wichtiger Tag für das Gelingen der Energiewende. Es wurde damit ein entscheidender Durchbruch für den Netzausbau in Süddeutschland erreicht.

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