In Kooperation mit Logo Check24 Stromanbieter Vergleich
Stromkosten saftig reduzieren.
Mit einem Klick zum günstigsten Anbieter.
Jetzt kostenlos den
Strompreis vergleichen
Postleitzahl
Stromverbrauch
  • Richtwerte:
  • 2000 Kwh
  • 3500 Kwh
  • 4250 Kwh

Was es mit den elektrischen Rollern auf sich hat

Seit Juni 2019 dürfen sie endlich auch durch die Städte in Deutschland rollern, gemeint sind die E-Tretroller und die E-Scooter. Verleihfirmen wittern das große Geschäft und fluten gerade alle Gehsteige und Straßen mit den Akku betriebenen Fortbewegungshilfen. Doch so umweltfreundlich, wie sie von bestimmten Interessengruppen gern angepriesen werden, sind diese Geräte schlechthin nicht. Eine neue Studie darüber fand heraus: Wirklich umweltfreundlich bewegt sich der Fußgänger, der Radfahrer und bestenfalls noch der Fahrgast in einem Bus.

Wissenschaftler nahmen E-Scooter unter die Lupe

Lange hat sie ja wieder gedauert, die Diskussion in Deutschland über die möglichen Sicherheitsrisiken der E-Scooter und E-Tretroller in deutschen Großstädten. Doch flugs sind sie nun schon Teil des Stadtbildes. Sinn der Sache sollte sein, dass die Menschen für kurze Strecken anstelle des Autos ein solches Vehikel verwenden, gerade in dem Bewusstsein, dass ein Auto auf Kurzstrecken, auf denen der Motor noch nicht einmal warm wird, extrem viel verbrauchen und den Kraftstoff nicht einmal richtig verbrennen. Profilierungssüchtige Politiker, die wahlkampftaktisch eben noch schnell auf die aktuelle Klimaschiene aufspringen wollen, sowie wirtschaftlich denkende Betreiber von Roller-Sharing-Flotten werden nicht müde, die CO2-Neutralität der kleinen Fahrzeuge zu preisen. Doch wo liegt die Wahrheit wirklich?

Joseph Hollingsworth, Jeremiah X Johnson und Brenna Copeland arbeiten als Wissenschaftler an der „North Carolina State University“, wo sie die E-Scooter mit Blick auf den Betrieb ganzer Flotten genauer untersucht haben. Anfang August 2019 wurden diese Ergebnisse publiziert. Jede Meile, die so ein Roller rollt, verbringt im Durchschnitt etwas mehr als 200 Gramm CO2 in die Atmosphäre. Die knappe Hälfte davon entsteht durch die Stromproduktion zum Aufladen des Akkus, die andere Hälfte im Zuge der Herstellung der Materialien für den Roller.

Produktion und Betrieb verschlechtern die CO2-Bilanz

Stabile Räder, Rahmen und Lenker müssen erst einmal in großen Mengen hergestellt werden. Für die Akkus müssen heute noch Stoffe verwendet werden, deren Produktion eine ganze Reihe negativer Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Zum nächtlichen Laden müssen alle Roller von fleißigen Helfern eingesammelt und zu bestimmten Stationspunkten gebracht werden. Sogenannte Juicer verdienen sich paar Euro damit, die E-Roller nachts aufzuladen (hoffentlich mit Ökostrom), um sie danach wieder an Sammelpunkten abzustellen, übrigens eine Praxis weit entfernt von Mindestlohnvereinbarungen, für die Gewerkschaften lange gekämpft haben. Viele der kleinen Fahrzeuge werden mutwillig beschädigt oder gestohlen und müssen ständig entsorgt und durch neue ersetzt werden.

Fahrrad oder öffentlicher Nahverkehr anstatt E-Scooter

StromanbieterDie Wissenschaftler, die an der Studie gearbeitet haben, ermutigen die Betreiber von E-Scooter-Verleih-Services, die Abhol- und Verteilungsbelastung dadurch zu minimieren, dass dazu zum Beispiel grundsätzlich und ausschließlich Elektrofahrzeuge eingesetzt werden, wobei das Nachladen nicht in jedem Einzelfall täglich notwendig ist, sofern eine entsprechende Kontrollmöglichkeit per App geschaffen wird.

Darüber hinaus ist unbedingt an einer Verbesserung der Lebensdauer der Roller zu arbeiten. Unsere Doktrin des absichtlichen Einbaus von Sollbruchstellen für höhere Umsätze müssen wir endlich ablegen, wenn wir es mit dem Umweltschutz und dem Aufhalten des Klimawandels ernst meinen. So würde eine längere durchschnittliche Lebensdauer der Roller deren Ökobilanz unmittelbar nach vorne treiben. Diese Überlegung gilt natürlich auch für Waschmaschinen, Bohrmaschinen oder Kühlschränke.

Im Ergebnis besagt die Studie von Joe Hollingsworth und seinem Team, dass die heutigen E-Scooter mitnichten eine brauchbare Komponente für den Schutz unserer Umwelt darstellen. Stattdessen sich wieder eines Autos zu bedienen, ist aber auch keine gute Idee, auch dann nicht, wenn das ein Elektroauto ist. Klimafreundlich im Sinne einer guten Ökobilanz ist und bleibt der Fußmarsch, das rein mechanische Fahrrad und, wenn es gar nicht anders geht, der voll besetzte Bus.

Schreibe einen Kommentar