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Der kritische Verbraucher ist selbst verantwortlich für seinen Gaspreis

In der letzten Zeit haben viele Gasanbieter ihre Gaspreise gesenkt beziehungsweise eine solche Maßnahme zumindest angekündigt. Damit sollen die relativ niedrigen Einkaufspreise an die Kunden weitergegeben werden. Dies passiert nicht überall gleichermaßen und automatisch, daher ist derzeit der Kunde aufgefordert, seinen Anbieter und individuellen Gastarif zu prüfen, gegebenenfalls lohnt sich jetzt ein Anbieterwechsel oder zumindest die „Androhung“ dessen.

Allein in den zurückliegenden vier Monaten haben ungefähr 100 Grundversorger solche Gaspreissenkungen von durchschnittlich neun Prozent angekündigt und viele von ihnen haben das auch schon umgesetzt. Sogar die Basis-Tarife sind von Vergünstigungen betroffen. Der Normalkunde mit einem Verbrauch von rund 20.000 Kilowattstunden pro Jahr spart damit ungefähr 110 Euro.

Das ist die gute Nachricht. Für viele Kunden ergeben sich dennoch Wermutstropfen, die darin bestehen, dass eben nicht alle Gasanbieter die zurzeit niedrigen Einkaufspreise gleichermaßen an ihre Kunden weitergeben. Zwar werden Preise gesenkt, aber zuweilen auf so niedrigem Niveau, dass man fast von einer Mogelpackung sprechen kann. Daher lohnt sich jetzt für jeden Gaskunden der Vergleich mit anderen Anbietern, denn eine Preisänderung von extrem teuer auf sehr teuer liegt nun mal nicht im Interesse des Kunden.

Zu bedenken ist, dass es relativ einfach ist, mit größeren Summen der Ersparnis zu blenden, wenn die Preise ohnehin noch auf einem viel zu hohen Niveau liegen. Zehn Prozent Ersparnis von 2.000 Euro sind eben deutlich mehr als die gleichen zehn Prozent von einem Basispreis bei 1.000 Euro.

Betrachten wir dazu ein konkretes Beispiel:

Endlich sind auch die Stadtwerke von Essen so weit, und wahrlich lange haben sie sich bitten lassen, zum 1. Oktober dieses Jahres ihren Gaspreis um 0,26 Cent pro Kilowattstunde zu senken. Ein Kunde, der pro Jahr 25.000 Kilowattstunden verbraucht, wird nun circa 65 Euro einsparen können, wobei aber die (hohen) Grundgebühren weiterhin konstant bleiben. Im Ergebnis bezahlen die Kunden der Stadtwerke Essen nach der Preisanpassung noch deutlich zu viel und könnten größenordnungsmäßig jedes Jahr durch den Wechsel zu einem anderen Anbieter 630,- Euro sparen. Dies gilt in fast gleicher Höhe (ca. 500 Euro) für die Inhaber des etwas günstigeren Tarifs „EssenGas Online M“.

Die angekündigten Preissenkungen sind also mitnichten ein Grund, sich gemütlich zurückzulehnen und Freude darüber zu empfinden, dass in Zukunft alles automatisch billiger wird. Ein Vergleich mit anderen Anbietern lohnt sich vor allem dann, wenn auch in 2016 noch keine Preissenkung stattgefunden hat.

Es sind aber Kündigungsfristen zu beachten

KndigungsfristEben mal kurzfristig den Anbieter wechseln, geht nur dann, wenn im laufenden Vertrag entsprechend kurze Kündigungsfristen festgelegt sind. Bei Preiserhöhungen greift ein Sonderkündigungsrecht, für Preissenkungen ist dies so nicht vorgesehen. Allerdings geht man diesbezüglich mit größeren Gewerbekunden etwas flexibler um.

Nachdem die Gasanbieter Preissenkungen in den letzten Jahren wie der Teufel das Weihwasser gemieden haben, ist das Erreichen eines Tiefststandes mit Rückblick auf die letzten zwölf Jahre nun nicht mehr zu vermeiden. Dies ist vor allem der Wechselbereitschaft der Kunden zu verdanken, denn diese zwingt die Gasanbieter geradezu, die Preise nach unten anzupassen.

Die Lieferstrukturen unterliegen ständiger Veränderung

Heute stammen ungefähr 40 Prozent des Erdgases, das in Deutschland verbraucht wird, aus Russland. Der Rest wird uns aus Norwegen und aus den Niederlanden geliefert. Das hängt mit der Infrastruktur der vorhandenen Pipelines zusammen. Unsere Abhängigkeit vom russischen Erdgas wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach weiter erhöhen, da die Verdoppelung der Kapazität der Nordstream-Gasleitung durch die Ostsee so gut wie sicher ist.

Wegen der Unabhängigkeit von vorhandenen Pipelines richten sich die Augen der Wirtschaftsbosse des Gassektors immer mehr auf „LNG“, was für „liquefied natural gas“, also Flüssiggas, steht. Da es auf beliebigen Routen beispielsweise aus Katar per Tankschiff angeliefert werden kann, wird gerade eine Machbarkeitsstudie über einen LNG-Importterminal im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel durchgeführt. Flüssiggas und dessen Transportmöglichkeiten werden zukünftig weitere belebende Impulse für einen interessanten Wettbewerb auf dem Gasmarkt geben.