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Endlich ist es so weit – Die Photovoltaik rentiert sich ohne Subventionen

Vielleicht stünde die Solarenergie ohne Deutschland heute nicht da, wo sie ist? Denn ihren Durchbruch verdankt sie der milliardenschweren Förderung, die ihr die überzeugte deutsche Politik angedeihen ließ. Jedenfalls ist der Energieversorger EnBW nun fest entschlossen, nordöstlich von Berlin eine riesige Solaranlage zu errichten, und zwar ohne jegliche staatliche Förderung.

Im Zuge der Energiewende wurde in Deutschland nicht nur die Windkraft massiv ausgebaut, sondern auch die Photovoltaik. Auf unseren Feldern und Dächern spiegeln inzwischen circa 1,7 Millionen Solaranlagen das Licht, damit ist Deutschland der solare Protagonist Europas. So ganz umsonst kriegt man aber die Position in der ersten Reihe nicht geschenkt. Die Herstellung von reinen Solarzellen war dereinst nicht billig. Insofern war die noch so umweltfreundliche Solarenergie überhaupt nicht rentabel. Flugs wurden die deutschen Stromverbraucher dazu gezwungen, über 70 Milliarden Euro zu berappen, um diese tolle Technologie zu fördern. Aus diesem Grunde werden mehr als 20 Prozent des Strompreises für die EEG-Umlage beiseitegelegt. Doch die große Politik hat wohl irgendwie begriffen, dass die Sonne quasi unbezahlbar ist, und schloss daher schon vor Jahren etliche Großprojekte, insbesondere die großen Solarparks, von der EEG-Förderung aus.

Solarenergie ohne Subvention – geht denn das?

SolarfeldJa, ganz offensichtlich, denn der Energiekonzern EnBW plant zurzeit einen gigantischen Solarpark in Brandenburg zu errichten und verzichtet dabei bewusst auf jegliche Subvention, was vielleicht ein Zeichen setzen soll. Die Anlage wird circa 164 Hektar Land in unmittelbarer Nähe des Dorfes Willmersdorf östlich von Bernau verschlingen, dies entspricht einem Quadrat mit fast 1,3 Kilometer Kantenlänge. Ihre Leistung soll in etwa 175 Megawatt betragen, sodass damit bis zu 50.000 Haushalte versorgt werden können. Wie jeder weiß, wird mit dieser Technologie sehr viel CO2-Emission eingespart, in diesem Fall gleich 125.000 Tonnen, und zwar jedes Jahr. Die Planungsphase ist schon sehr weit fortgeschritten. Die Fläche steht bereits zur Verfügung und der Bebauungsplan wurde entsprechend verabschiedet. EnBW geht davon aus, dass auf diesem Feld ab 2020 Strom geerntet werden kann.

Das Unterfangen kommt einer Zäsur bei der Finanzierung von Solarenergie gleich

Bislang garantierte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Betreibern von Solaranlagen eine wahrlich üppige Vergütung für den Strom aus der Sonne. Das war auch nötig, um die immensen Investitionen zu stemmen und die Projekte rentabel zu machen. Die dafür erforderlichen Mittel wurden und werden den Verbrauchern aus der Tasche gezogen. Die EnBW geht jetzt endlich den Weg des freien Handels und pfeift auf eine festgelegte (überhöhte) Vergütung. Sie ist davon überzeugt, dass sie den Strom gewinnbringend am freien Strommarkt verkaufen kann. Die EnBW will damit zugleich den Beweis antreten, dass Solarparks ab einer Größe von 50 Megawatt „unsubventioniert“ am Markt bestehen können.

Warum geht das so plötzlich?

Die Marktentwicklung ist ja nicht stehen geblieben. Die Preise für die Solarmodule sind innerhalb der letzten zehn Jahre um über 75 Prozent gesunken. In der Folge sind für die großen Solarparks die Produktionskosten von zehn auf weniger als fünf Cent pro Kilowattstunde gefallen. Gleichzeitig haben sich die Strompreise des Großhandels innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt. Aktuell liegt dort der Preis pro Kilowattstunde schon bei fünf Cent und die Tendenz weist weiter nach oben. Auf das langfristige Anhalten dieser Entwicklungen setzt jetzt die EnBW, die bereits vor zwei Jahren ein Gebot ohne Bindung an EEG-Subventionen im Rahmen einer Ausschreibung für einen Offshore-Windpark in der Nordsee einreichte und verdientermaßen den Zuschlag bekam. Der Windpark „He Dreiht“ soll mit 900 Megawatt Leistung bis 2025 ans Netz gehen.

Haben Solarparks nun eine große Zukunft?

Energiewende durch Windpark und SolaranlageGanz allgemein lässt sich konstatieren: je größer der Solarpark, desto günstiger die Produktionskosten für den Strom. Das „Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme“ (ISE) bringt dies auf den Punkt und beschwört in einer Studie, dass moderne Photovoltaikanlagen an guten Standorten bereits heute rentabler als fossile Kraftwerke arbeiten. Die Wissenschaftler stellen in der Sache gegenüber, dass die Herstellungskosten einer Kilowattstunde durch ein konventionelles Kraftwerk fast 22 Cent betragen können. Ein moderner Solarpark produziert aber eine Kilowattstunde schon für 3,7 bis 11,5 Cent.

In den nächsten Jahren wird die Elektrizität der Kernkraftwerke aus dem Netz genommen. Parallel dazu werden auch noch die Kohlekraftwerke heruntergefahren. Was der Großhandelspreis für Strom aus dem wegbrechenden Angebot macht, werden wir dann sehen. Wir glauben, dass diese Entwicklungen dem subventionsfreien Mega-Solarpark in die Hände spielen werden. Insofern werden derartige Solarparks vielleicht bald wie Pilze aus dem Boden schießen. Vattenfall und BayWa haben jedenfalls bereits angekündigt, dass sie auf den Lausitzer Flächen der Braunkohletagebaue große Photovoltaik- und Windparks zu errichten gedenken, die ebenfalls völlig unabhängig von jeglicher Förderung gebaut und betrieben werden sollen.

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