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Renaissance der Wasserkraftwerke durch Bitcoins

Es sind potente Kräfte am Werke, die den Bitcoin als ganz normales Zahlungsmittel in unserem Alltag unentbehrlich machen wollen. Der anhaltende Boom der mittlerweile mehr als 1.300 Kryptowährungen wird aber allein schon wegen des enormen wachsenden Bedarfs an elektrischer Energie „an die Wand fahren“ müssen. Ein österreichisches Start-up-Unternehmen meint nun einen Weg gefunden zu haben, wie das sogenannte Krypto-Mining günstiger und CO2-neutral betrieben werden kann.

Warum der Verbrauch elektrischer Energie beim Bitcoin so hoch ist

Bitcoin - Die Upcoming WährungDas „Schürfen“ oder „Mining“ von Bitcoins und anderer Krypto-Währungen erfordert bekanntlich große Rechenleistungen. Im laufenden Jahr ist damit zu rechnen, dass dafür eine elektrische Energie von circa 140 Terawattstunden benötigt wird. Das entspricht in etwa 0,6 Prozent des Stromverbrauchs weltweit. Alle Server zusammen, die rund um die Uhr mit Bitcoin-Transfers und der Generierung neuer Bitcoins beschäftigt sind, verbrauchen zurzeit mehr Strom als die Insel Irland. Betrachtet man den Stromverbrauch in 2018 für alle Krypto-Währungen, dann entspricht dieser in etwa dem Verbrauch elektrischer Energie von ganz Argentinien.

Wenn es nicht möglich ist, diese Entwicklungen zu stoppen, wovon wir ausgehen, dann wird man nicht umhin können, kostengünstige und nachhaltige Stromquellen zu erschließen, wobei der immer weiter wachsende Energie-Umsatz mit Sicherheit den Klimawandel befördert. Nach neuesten Schätzungen erfordert die Erschaffung eines Bitcoins inzwischen jene Energiemenge, die ein Durchschnittshaushalt in einigen Wochen verbraucht.

Es geht immer weiter

Es liegt in der Natur des Bitcoins, dass das Ausmaß an Rechenoperationen für seine Produktion immer weiter zunehmen muss. Daher ist es schon heute finanziell irrsinnig geworden, Einheiten von Krypto-Währungen am eigenen Rechner zu produzieren, weil die Stromkosten dafür den Wert der digitalen Münze überschreiten können. So befinden sich jetzt die meisten Bitcoin-Minen in China an den Standorten, wo es noch besonders günstigen Kohlestrom gibt. Ein solches riesiges Rechenzentrum steht zum Beispiel in der Inneren Mongolei. Jede einzelne Bitcoin-Transaktion, so die Berechnungen, verursacht 13 Tonnen CO2-Ausstoß. So darf es nicht weitergehen.

Die Rechner gehören in Container am Fluss

Die alternative saubere Stromerzeugung kommt aus den österreichischen Bergen, denn dort sitzt die junge Firma Hydrominer. Die Mitgründerin des noch kleinen Unternehmens Nadine Damblon hat das gute alte Wasserkraftwerk wiederentdeckt. Den Anfang macht das alte, kleine Kraftwerk von Schönberg, das schon lange keinen Strom mehr produziert, so, wie viele andere der mehr als 3.000 Wasserkraftwerke in Österreich. Warum das so ist, das liegt daran, dass Wasserkraftwerke in Österreich in der Weise gefördert werden, dass sie nur während der ersten zehn Jahre von einem staatlich festgelegten Abnahmepreis profitieren können. Danach müssen diese Betriebe mit dem allgemeinen Großhandelspreis wirtschaftlich klarkommen, was kaum gelingen kann.

Genau an dieser Stelle lässt sich der Hebel ansetzen. Hydrominer bietet den Wasserkraft-Betreibern ungefähr 4,5 Cent pro Kilowattstunde an, während der übliche Großhandelspreis dort bei höchstens drei Cent dümpelt. Damit die Firma den Strom so viel günstiger als alle anderen Endverbraucher bekommt, bedarf es nur eines kleinen Tricks. Sie muss ihre Server direkt an die Wasserkraftturbinen anschließen, um auf diese Weise von den teuren Netzgebühren ausgenommen zu werden. Sogar die Kühlung der Rechner erfolgt in diesem Fall gleich ganz praktisch mit Wasser und nicht mit elektrisch betriebenen Klimaanlagen.

Außer in Schönberg werden inzwischen auch schon in Murau in der Steiermark Bitcoins feucht geschürft. Investoren haben das Konzept von Hydrominer für so gut befunden, dass sie inzwischen mehrere Millionen Euro investiert haben, um damit die Möglichkeit zu schaffen, weitere größere und leistungsstärkere Bitcoin-Minen zu schaffen. Da die Dimension der Server-Rechner eher mit früheren Großrechnern zu vergleichen ist, hat Hydrominer damit begonnen, die Prozessoren in extra Containern neben den Kraftwerken zu installieren.

Gut geeignete Standorte für 50 bis 100 solcher Rechenzentren gibt es auch in Süddeutschland. Damit wäre der hohe Strombedarf von Krypto-Währungen zwar noch nicht erzeugt, aber diese Prototypen geben auf jeden Fall das richtige Signal, denn in Ländern wie Georgien oder Kanada würde der Bau entsprechend größerer Anlagen sehr wohl dazu führen können, dass die für Krypto-Währungen benötigte zusätzliche Energie weitestgehend klimaneutral bereitgestellt werden kann.

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