In Kooperation mit Logo Check24 Stromanbieter Vergleich
Stromkosten saftig reduzieren.
Mit einem Klick zum günstigsten Anbieter.
Jetzt kostenlos den
Strompreis vergleichen
Postleitzahl
Stromverbrauch
  • Richtwerte:
  • 2000 Kwh
  • 3500 Kwh
  • 4250 Kwh

Die Energiewende einmal zu Ende gedacht

Jeder umweltbewusste Bürger weiß, dass es nicht genügt, eine Energiewende politisch zu beschließen, sondern, dass zu ihrem Gelingen auch möglichst viele Menschen einen Beitrag leisten müssen. Dazu gehört beispielsweise die Art und Weise der Stromerzeugung. Erneuerbare Energien sind in diesem Zusammenhang in aller Munde, aber das Vorurteil, dass Ökostrom immer teurer ist als Elektrizität aus fossilen Quellen, hält sich hartnäckig. Unsere Botschaft hier lautet daher: Es ist möglich, 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen, ohne dafür mehr bezahlen zu müssen. Allein, wir müssen darauf noch ein bisschen warten – bis 2050.

100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien

Ausgebremst: Erneuerbare EnergieGemäß einer aktuellen Studie der „Lappeenranta University of Technology“ (LUT) aus Finnland, die gemeinsam mit der „Energy Watch Group“ (EWG) erarbeitet wurde, ist eine sogar weltweite und vollständige Energiewende, zu der sich ja viele Staaten im Zuge des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichtet haben, möglich. Die Wissenschaftler haben ein entsprechendes Szenario in Abschnitten von jeweils fünf Jahren für den Zeitraum 2015 bis 2050 am Computer simuliert.

Strom wird billiger

Die oben erwähnte Studie bezieht in ihre Berechnungen die Kosten der Stromerzeugung aller G-20-Länder im Hinblick auf den Zeitraum 2015 bis 2030 ein. Dabei stellten die Forscher fest, dass bereits seit zwei Jahren die Hälfte der einbezogenen Länder Strom aus erneuerbaren Quellen produziert, dessen Produktionskosten nicht mehr die Herstellungskosten für Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken übersteigen. In weiten Teilen Europas, in den USA, in Südamerika und Australien war die Windkraft schon im Jahr 2015 faktisch die günstigste Energiequelle. Bis zum Jahr 2030 wird sich die Solarenergie in vielen G-20-Staaten so gut entwickeln, dass sie billiger als Windkraft sein wird.

Jetzt billiger Strom beziehenIn der Konsequenz kann die globale Treibhausgasemission so weit reduziert werden, dass die ambitionierten Ziele der Klimakonferenz tatsächlich erreicht werden können. Die Wissenschaftler gehen sogar noch einen Schritt weiter und sagen eine gänzlich emissionsfreie Energiegewinnung bis zum 2050 voraus, wobei sich die Strompreise deutlich reduzieren lassen. Demnach werden sich die durchschnittlichen Kosten (weltweit) für Strom aus 100 Prozent erneuerbare Energien im Jahre 2050 auf 52.000 Euro pro Megawattstunde reduzieren lassen. Zum Vergleich: Im Jahre 2015 beliefen sich die Produktionskosten für Strom inklusive Abregelung, Netz und Speicherung auf 70.000 Euro pro Megawattstunde.

Warum ist Strom heute so teuer?

Der schleppende, teure Netzausbau gibt immer wieder berechtigten Anlass zur Kritik daran, wie wir die Energiewende gestalten. Meistens stehen dabei riesige Stromtrassen quer durch Deutschland im Fokus, allerdings liegen die Probleme der Versorger und Stadtwerke auf ganz anderer Ebene.

  • Was ist an den Netzen so problematisch?Der Transport der in Elektrizität gewandelten Windenergie aus den Offshore-Gebieten der Nordsee bis hin zum deutschen Alpenrand hat seine technischen Tücken. Der bedeutende Netzbetreiber Tennet berichtet dazu, dass er in 2017 wegen mangelnder Leitungskapazitäten fast 1.000 Millionen Euro für „Noteingriffe“ aufwenden musste. Die Suche nach der „Schuld“ divergiert in verschiedene Richtungen: Manche halten den Ausbau der Erneuerbaren für zu überhastet, andere beschweren sich darüber, dass die Netze durch den Strom aus konventionellen Kraftwerken, die bei Wind und Sonne nicht flexibel genug heruntergefahren werden können, verstopft werden.
  • Zum Stand des Netzausbaus in DeutschlandNach langem politischen Gezerre kam endlich die Einigung darauf, die „Stromautobahnen“ weitestgehend unterirdisch zu verlegen. Das ist teuer und verlängert die Bauzeit, aber es macht betroffene Anwohner, Bürgerinitiativen und Umweltschützer etwas zufriedener. Nach Angaben der Bundesnetzagentur waren mit Abschluss des dritten Quartals 2017 in etwa 900 von insgesamt 7.700 Leitungskilometern fertiggestellt. Das lässt in Ansätzen hoffen.
  • Warum dauert der Netzausbau so lange?Das Prozedere geht so: Die Betreiber der Übertragungsnetze schlagen zunächst die Strecken vor. Bei der darauf folgenden Prüfung geht es darum, dass die Streckenführungen so kurz wie möglich sein sollen und zugleich keine Beeinträchtigung von Mensch und Natur darstellen dürfen. Info-Veranstaltungen und der zähe Dialog mit den Bürgern, der zuweilen mit Gerichtsverfahren gepflastert ist, ziehen das Gewerk in die Länge. Die Antragskonferenzen für die Stromautobahnen Sued- und Suedostlink konnten 2017 endlich abgeschlossen werden, um nun das circa drei Jahre währende Planfeststellungsverfahren anzuschließen. Optimistische Betreiber rechnen im Jahre 2021 mit der Genehmigung, sodass ungefähr ab 2025 der erste Strom fließen kann (wenn alles gut läuft).
  • Gibt es noch Konfliktlinien?Ja, denn es gibt allerorten tüchtige Bürgerinitiativen, die fest entschlossen sind, solche Trassen nicht durch Naturschutzgebiete verlaufen zu lassen. Daneben gibt es viele Landwirte, die wegen der Kabelgräben um die Qualität ihrer Böden sehr besorgt sind. Da sich mit Geld bekanntlich alles heilen lässt, fordert der Bauernverband anstelle einmaliger Entschädigungen regelmäßige Pachtzahlungen mit dem Hinweis, dass die Netzbetreiber ja auch fortwährend Gewinne einfahren.
  • Wenn die Verzögerungen zu lang werdenDie EU-Staaten sind angewiesen, die grenzüberschreitenden Leitungen für den Stromhandel mit ihren Nachbarstaaten zu öffnen. Um Engpässe in den Netzen zu vermeiden, sollen diese ausgebaut werden. Gelingt dies nicht rechtzeitig, muss jeder nationale Strommarkt in Regionen mit unterschiedlichen Preisniveaus aufgeteilt werden. Die Folge wären dann Strompreiszonen auch innerhalb Deutschlands.

Fazit

Die Energiewende ist politisch beschlossen, da kommt niemand mehr heraus, ganz gleich, welche technischen Ungereimtheiten als Kritikpunkte angeführt werden. Aber gerade diese aktuellen Schwierigkeiten führten in den letzten Jahren zu einem enormen allgemeinen Anstieg der Strompreise. Wenngleich die Zukunft diesbezüglich etwas „rosiger“ aussieht, die Zukunft will durch die heutige Generation erst einmal erreicht sein, und zwar mit bezahlbarem Strom und den findet man nur dann, wenn man die Preise der vielen konkurrierenden Stromanbieter regelmäßig vergleicht und sich gegebenenfalls zu einem Anbieterwechsel durchringt.

Schreibe einen Kommentar