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Norwegen als Vorreiter in puncto erneuerbarer Energien und Umweltschutz

Zwar verfügt Norwegen noch über fossile Energiequellen, die auch für den Export genutzt werden, dennoch scheint Norwegen fest entschlossen zu sein, als erstes Land der Welt selbst ausschließlich „saubere“ Energiequellen nutzen zu wollen. Schon jetzt wird der norwegische Energiebedarf zu über 96 Prozent aus der Wasserkraft gedeckt. Nur noch ungefähr zwei Prozent der benötigten Energie werden von drei Erdgaskraftwerken bereitgestellt.

Alle Autos sollen elektrisch fahren

Elektroauto an Solartankstelle mit SolarpanelBereits vor einem Jahr kündigte die norwegische Regierung an, dass ab dem Jahre 2025 in Norwegen kein Auto mit Verbrennungsmotor mehr verkauft wird. Andere Länder wie Frankreich und Großbritannien sprangen sogar auf diesen modernen Zug auf und rangen sich ähnliche Aussagen ab. Bereits heute sind in Norwegen mehr als 100.000 Elektroautos unterwegs, Tendenz stark steigend. Das funktioniert aber nur dann, wenn ein Staat das wirklich will. Für geleaste Elektrofahrzeuge gibt es in Norwegen zum Beispiel erhebliche Steuernachlässe, Maut- und Fährgebühren werden erlassen und in den großen Städten darf das Elektroauto auf den Busspuren fahren.

In etwa so, wie in der „Europäischen Strategie für alternative Kraftstoffe“ beschrieben, macht sich Norwegen stark für eine angemessene Zahl öffentlich zugänglicher Ladepositionen für Elektrofahrzeuge. Allein in Oslo sollen im Jahre 2020 zehn solcher Ladestationen pro 100 E-Autos zur Verfügung stehen, das bedeutet, dass circa 25.000 Stationen errichtet werden müssen.

Die großen Stromfresser der Zukunft

Laptops, Tablets, Smartphones & Co., jedes einzelne Gerät kommt mit relativ wenig Energie aus, doch in der Summe ist der Energiehunger von vielen Millionen solcher Geräte eine echte Hausnummer. Hinzu kommt der ausufernde Energieverbrauch für die Erzeugung von Bitcoins. Deren Produzenten wohnen übrigens in Island. In 2018 verschlingen sie mehr Strom als sämtliche isländischen Privathaushalte. Anders als bei den privaten Haushalten, die oft genug zum Sparen gezwungen sind, steigt der Strombedarf von Rechenzentren immer weiter an. Gerade das Internet ist dabei ein treibender Keil, der die zukünftige Entwicklung ziemlich unkalkulierbar macht.

Das norwegische Gebirge steckt voller Energie

Die „Friedhelm Loh Group“, ihr gehört unter anderem auch Rittal an, hat im Jahre 2017 gemeinsam mit dem örtlichen Stromversorger und anderen lokalen Investoren das „Lefdal Mine Datacenter“ (LMD) eröffnet. Das dazu gehörige Colocation-Rechenzentrum(*) befindet sich am Nordfjord in der Nähe des Dorfes Bryggja und wurde in einem ehemaligen Bergwerk, wo vor allem Olivin abgebaut worden ist, untergebracht. Auf sechs Ebenen stehen dem Datenzentrum knapp 120.000 Quadratmeter zur Verfügung. Höher als in dieser Mine könnte die Sicherheit für die Server woanders kaum sein. Tier-III-Uptime wird durch eine redundante Auslegung der Stromversorgung, der Kühlung und der Datenleitungen realisiert. Die erforderliche Energie wird ausschließlich durch die Kraft des Wassers bereitgestellt und die Kühlung der Anlagen erfolgt durch das kalte Fjordwasser.

(*) Kollokationsflächen sind abgeschlossene Räume beziehungsweise Flächen, wo sich Server von mehreren Telekommunikationsanbietern befinden. Diese Server übertragen die Daten zwischen den Netzen der unterschiedlichen Telekommunikationsanbieter, was als „Kollokation“ bezeichnet wird. Solche Kollokationsflächen gehören in den meisten Fällen einem Anbieter, der diese an weitere Anbieter vermietet, um ihnen ebenfalls die Aufstellung von Servern zu ermöglichen.

Tatsächlich ist das LMD nicht das einzige Rechenzentrum mit Fjordwasserkühlung in Norwegen, das sich unter Tage befindet: In der Nähe von Stavanger wird das „DC-1“ in einem nicht mehr genutzten Munitionsbunker der NATO durch „Green Mountain“ betrieben. Im finnischen Hamina läuft ein ganz ähnliches Projekt, das von Google initiiert wurde. In Schweden gibt es nahe dem Polarkreis große Laufwasserkraftwerke, dort kühlt Facebook seine Server. Hetzner, das sich gerade an einem Seekabel nach Finnland beteiligt, baut dort ebenfalls ein eigenes Rechenzentrum. Colocation-Rechenzentren sind auch in Schottland geplant, wobei hier aber erhebliche Verunsicherung wegen des Brexits aufgekommen ist.

Auch Klimaanlagen gehören zu den großen Stromvernichtern

Dass der Sommer 2018 zumindest auf der Nordhalbkugel wieder ein Beleg für den Klimawandel war, wird kaum jemand bezweifeln. Besonders deutlich wurde dies in den viel zu warmen nordpolaren Regionen. Rentiere versteckten sich in Nordnorwegen vor der Hitze in dunklen Autotunneln, was eine direkte Gefahr für alle Beteiligten bedeutete.

In Nordamerika wurden reihenweise Hitzerekorde in Los Angeles, Denver, Montreal und anderswo geknackt und im Nahen Osten, Irak und Iran starben die Menschen bei Hitzeperioden mit zum Teil über 50 Grad Celsius. Den absoluten Temperaturrekord stellte am 5. Juli 2018 das algerische Ouargla mit 51,3 Grad auf. In der Folge ist weltweit mit einem gravierenden Anstieg des Strombedarfs allein für den Betrieb von Klimaanlagen zu rechnen.

Fazit: Um dem wachsenden Strombedarf nachzukommen und gleichzeitig der Umwelt keinen weiteren Schaden zuzufügen, werden auch andere Länder dem Beispiel Norwegens folgen müssen.

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