Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass die US-Amerikaner mit ihrem Flüssigerdgas LNG Energiekunden auf der ganzen Welt ansprechen möchten. Das aus Methan bestehende Gasgemisch ist einfach zu transportieren, hochwirksam und preiswert. Wenig überraschend also, dass nun auch der deutsche Energiekonzern RWE Interesse an dem Flüssiggas zeigt. Verhandlungen mit dem japanischen Energiekonzern Tokyo Gas sollen kurz vor dem Abschluss stehen.
RWE schließt Deal mit Tokyo Gas ab
Der Energiekonzern RWE wendet sich hinsichtlich der geplanten Expansion auf verflüssigtes Gas nach Japan. Wie der Versorger angekündigt hat, möchte man im kommenden Jahr mit dem Unternehmen Tokyo Gas kooperieren. Ziel ist eine Vereinfachung von Beschaffung, Handel und Transport des Brennstoffs.
Zunächst will man bei RWE den Transport des Flüssiggases US-LNG verbessern. Bereits in Kürze soll eine rechtsverbindliche Vereinbarung getroffen werden, welche unter anderem die Verschiffung des hochwertigen Brennstoffs erleichtern soll. Anders als Erdgas aus Russland oder Norwegen kann LNG per Schiff transportiert werden. Dadurch wird es auf einen Schlag auch für andere Anbieter interessant. In Deutschland konkurrieren aktuell die Städte Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven darum, den ersten deutschen LNG-Terminal zu errichten.
Wie Andree Stracke, Chief Commercial Officer von RWE Supply & Trading mitgeteilt hat, sollen beide Konzerne von dem Vertrag profitieren. Gleichzeitig will RWE seine Beziehungen zu dem wichtigen asiatischen Konzern stärken: „In den nächsten Jahren, wenn neue Lieferanten, insbesondere aus den USA, auf den Markt kommen, wird Europa zweifellos eine größere Rolle als wichtige Drehscheibe für LNG spielen. Diese Chancen wollen wir nutzen.“ Der Ausbau erfolgt aufgrund des kontinuierlichen Wachstums des LNG-Marktes. RWE möchte diese Entwicklung frühzeitig mitnehmen und baut deshalb seine Kooperationen im atlantischen und pazifischen Raum aus. Erst vor einigen Monaten wurde ein Vertrag mit Qatargas geschlossen.
Vertrag mit Qatargas
Die Einigung mit Tokyo Gas ist nicht die erste Expansion des deutschen Energiekonzerns ins Ausland. In der Vergangenheit wurden bereits Verträge mit Qatargas abgeschlossen, welche ebenfalls die Lieferung von LNG an RWE umfassen. Allerdings zählt Tokyo Gas zu den größten Anbietern in der Metropolregion Tokio und im umliegenden Kanto.
Die aktuellen Entwicklungen bei dem Essener Unternehmen haben die RWE-Aktie gestärkt. Die Papiere des Konzerns befinden sich aktuell bei einem Wert von 18,48 Euro. Ein weiteres Plus ist gegen Ende des Jahres zu erwarten, wenn RWE den Deal mit Tokyo Gas fix macht und die Pläne für das kommende Jahr präsentiert.